10.000 Kilometer durch Wüsten und Gebirge

Simon Müller fährt mit seinem Team „From Dust Till Dawn“ bei der Tajik Rallye mit


Vier Wochen lang durch entlegenste Landschaften im Orient fahren, neue Kulturen kennenlernen und den Erfahrungsschatz erweitern: Das alles will das Team „From Dust Till Dawn“, das im September an der Tajik Rallye von Hohenthann bis nach Duschanbe teilnimmt, erleben. Mit dabei ist auch der Moosburger Geologiestudent Simon Müller.
Eine außergewöhnliche Reise haben drei Erlanger Studenten da vor sich: Lukas Tremel, Max Hohl und Simon Müller fahren als Team bei der diesjährigen „Tajik Rallye“ mit, die sie von der niederbayerischen Gemeinde Hohenthann durch den Balkan, über den Bosporus bis zur iranischen Wüste und in den Orient nach Tadschikistan führen wird. Unwirtliche Landschaften, Wüsten und Pässe auf bis zu 4000 Meter Höhe im Pamir-Gebirge müssen sie dabei überqueren, ehe das Ziel Duschanbe – die Hauptstadt von Tadschikistan – erreicht ist. All diese Strecken wird das Team mit einem einfachen Toyota Corolla auf sich nehmen, denn eine der Hauptregeln der Tajik Rallye besagt, einen Wagen mit maximal 1,6 Liter Hubraum sowie einem Baujahr von 1998 oder jünger zu fahren.
Die Idee mitzumachen hatte Simon Müller aus Moosburg. „Ein Arbeitskollege, der schon letztes Jahr mitgemacht hatte, erzählte mir von der Rallye“, erklärt der 23-Jährige. Daraufhin habe er spaßeshalber zwei Freunde gefragt, ob sie nicht mitfahren wollen. Aus Spaß wurde dann Ernst, denn Lukas Tremel und Max Hohl (beide 24), die wie Müller ebenfalls Geologie in Erlangen studieren, waren sofort begeistert von der Idee.
Ein Name fürs Team wurde auch gleich gefunden: Da alle drei Fans des Films „From Dusk Till Dawn“ sind, taufte man diesen einfach um in „From Dust Till Dawn“, denn in der Wüste sei es ja staubig – da würde „Dust“ ganz gut passen, meint Simon Müller.
Die Tajik Rallye wurde im September 2009 von zwei Studenten ins Leben gerufen, die auf der Suche nach einem neuen Abenteuer für ihre Semesterferien waren. Das Ziel Tadschikistan stand fest, als die beiden nach den am wenigsten bereisten Regionen der Welt „googelten“. Bei der Rallye stehen jedoch nicht nur Spaß und Abenteuer im Vordergrund, es werden auch karitative Projekte unterstützt. So soll jedes Team mindestens 750 Euro an Spenden sammeln, zusätzlich wird das Rallyeauto am Ziel verkauft, der Erlös geht dann ebenfalls an soziale Einrichtungen. In diesem Jahr werden die deutsche Kinderstiftung „Hänsel und Gretel“ sowie die Caritas in Tadschikistan gefördert.
Die in etwa 10 000 Kilometer lange Route wird das reiselustige Team um Simon Müller durch außergewöhnliche Landschaften, Wüsten und Hochgebirge führen. Die drei Geologiestudenten sind deshalb bereits gespannt, Landschaft und Natur im Orient und Zentralasien zu entdecken. „In Turkmenistan gibt es ein Erdloch, aus dem Erdgas strömt, welches angezündet wurde und nun seit 30 Jahren brennt. Das soll besonders nachts schön anzusehen sein“, erzählt Müller. Auch auf den Parmir Highway, der auf über 4000 Meter Höhe liegt, und die Seidenstraße sei die Truppe gespannt. Doch auch Kultur und Menschen möchte das Team näher kennenlernen: „Ich war schon immer vom Orient und der arabischen Kultur fasziniert“, so Müller. „Besonders im Iran wollen wir viel sehen, etwa die vielen Moscheen in Isfahan.“ Ein bisschen sehe er sich da auch als „Botschafter“, um sich ein eigenes Bild von den Ländern zu machen, von denen man sonst immer nur „schlechte Nachrichten“ höre.
Zwei Länder müssen die Jungs leider auslassen: China und Afghanistan. Letzteres sei zu gefährlich, da im Hochgebirge das Militär wegen der Taliban stationiert ist. „Für China ist es sehr schwierig, an der Grenzregion ein Visum zu bekommen“, erklärt Simon Müller. Angst durch Länder wie den Iran, Turkmenistan, Usbekistan oder Kirgisistan zu fahren, hat das Team keine. „Wenn das mit der Türkei nicht gewesen wäre, hätte ich darüber nicht einmal nachgedacht“, sagt Müller. Übernachten wird man in Zelten, mal auch in Hostels oder Hotels. Und wie sieht es mit der Technik aus? „Reifen wechseln können wir alle“, scherzt Müller. „Ansonsten müssen wir uns mit den anderen Teams kurzschließen oder eine Werkstatt suchen.“ In Duschanbe werden die Teams dann von den Rallye-Gründern erwartet. Dabei kommt es nicht darauf an, als Erster am Ziel zu sein. „Sieger der Rallye ist, wer die besten Storys erzählen kann“, erklärt der Moosburger.
Am 4. September geht es dann los fürs Team „From Dust Till Dawn“. Bis dahin gilt es, noch fleißig Sponsoren für die Spendenprojekte anzuwerben. Simon Müller richtete deshalb einen Aufruf an Unternehmen und Privatleute aus Moosburg, deren Interesse nun geweckt worden ist, das Team zu unterstützen.
Spenden kann man auf einem extra eingerichteten Tool im Internet unter http://www.adventure-manufactory.com/de/tajik/fundraising?from-dust-till-dawn-spendenseite oder per E-Mail an simon.93@web.de. Weitere Informationen zum Team und der Rallye gibt es auf der Homepage http://www.tajik-rally.wix.com/fromdusttilldawn.

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