Utopia hat sich einen Namen gemacht

Mit der vierten Auflage von Utopia Island gelang es den Veranstaltern, in die Liga der bekannten Festivals aufzusteigen

DSC_0454
Nach dem Festival ist vor dem Festival: Obwohl die „Welt von Utopia“ am Aquapark langsam schwindet, machen sich die Veranstalter jetzt schon wieder Gedanken für das Festival im Jahr 2017.

 

Das Utopia Island Festival geht mit einer insgesamt positiven Bilanz zu Ende. 12 000 Besucher erlebten drei Tage „Kurzurlaub“ auf dem Inselstaat des Aquaparks und feierten friedlich zu internationalen Top-Acts wie Paul Kalkbrenner, Rudimental, Martin Solveig, Deichkind und Lena. Die Veranstalter können sich nach der vierten Auflage auf die Schulter klopfen: Utopia hat sich in der Festivalszene einen Namen gemacht.
Direkt nach dem Festival schrieben einige Besucher – wie oft nach derartigen Veranstaltungen – fleißig Bewertungen auf der Facebookseite von Utopia Island. Von fünf Sternen bis zu lediglich einem war da alles mit dabei: Am häufigsten kritisiert wurden der Preis von vier Euro für Wasser am Festivalgelände, die Hygiene der Dixitoiletten oder der Komfort im Allgemeinen. Gelobt wurde hingegen ein weiteres Mal die Liebe zum Detail bei der Dekoration sowie das Line-up.
Wirklich aussagekräftig zum Verlauf des Festivals seien derartige Bewertungen im Internet jedoch nicht, so Klangfeld-Geschäftsführer und Veranstalter Lorenz Schmid: „Bewertungen schreiben entweder die Leute, denen es super gefallen hat, oder diejenigen, die ganz unzufrieden und enttäuscht waren. Dazwischen gibt es wenig. Wir nehmen aber trotzdem jede einzelne Bewertung ernst und versuchen, noch weiter an unserem Konzept zu feilen“, so Schmid.
Als großen Erfolg sehen die Veranstalter den Ticketverkauf: So wurde die Anzahl der bezahlten Tickets im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt und das selbst gesteckte Ziel von 11 500 Besuchern erreicht bzw. übertroffen. Waren es bei der Erstauflage von Utopia Island im Jahr 2013 noch knapp 4500 Festivalgäste, so hat sich diese Zahl nun fast verdreifacht.
Etwas überrumpelt und unvorbereitet war das Veranstaltungsteam dann aber doch, als am Donnerstag eine riesige Schar Gäste anreiste, um ihre Zelte am Campingplatz des Utopia Village aufzuschlagen. Zeitweise bildeten sich eine Warteschlange, die bis hinter zum Isarkies-Werk reichte. „Mit einem derartigen Andrang am Donnerstag haben wir nicht gerechnet“, so Lorenz Schmid. „Noch dazu kamen die verstärkten Sicherheitskontrollen, die das Warten noch weiter hinauszögerten. Wir dachten, die Leute reißen uns die Köpfe ab, aber die meisten nahmen es gelassen, haben sich ein Bier aufgemacht und schon mal vorgefeiert.“

DSC_0455
Utopia Island 2016 ist Geschichte: Derzeit laufen die Abbauarbeiten am Aquapark auf Hochtouren, damit hier wieder gebadet werden kann.

Insgesamt ist auch die Zahl der Campinggäste wieder steil angestiegen, woraus eine nochmals vergrößerte und dichtere Campingfläche resultierte. „80 Prozent der Besucher campen mittlerweile, selbst aus dem Umkreis von Moosburg sind es acht von zehn Gäste, die hier übernachten“, erzählt Schmid.
Mit dem gigantischen Wachstum bewegt sich das Festival auch immer mehr vom lokalen zum überregionalen Publikum hin. „Wir haben jedes Jahr etwa 3000 Gäste aus dem Landkreis und der Region, die zu uns kommen. Darüber hinaus gibt es beispielsweise sehr viele aus Regensburg, Augsburg, Ingolstadt, München, Nürnberg, Stuttgart und natürlich aus dem Ausland“, erklärt Schmid. Dieses Niveau möchten die Utopia-Veranstalter erst einmal halten. „Es ist wie in der Bundesliga: Erst in der zweiten Saison zeigt sich, ob ein Aufsteiger erstligatauglich ist oder nicht.“
Und als „Aufsteiger“ unter den bekannten Elektrofestivals wie Echelon oder Open Beatz kann sich Utopia Island wahrlich bezeichnen. Das kleine, beschauliche Festival tanzt durch seine Einzigartigkeit mit der Philosophie des Inselstaats „Utopia“ sowie der ausgefallenen Deko aus der Reihe. In der Festivalszene wird über Utopia Island gesprochen, die Insel hat sich einen Namen gemacht. Dies bemerkten die Veranstalter auch, als sich am Wochenende einige andere Festivalorganisatoren bei Utopia Island umsahen, um sich etwas bei der Konkurrenz abzuschauen.
Mit der utopischen, friedlichen Insel, auf der es keinen Streit, keine Gewalt und keinen Krieg gibt, hat sich Utopia Island seine eigene Identität geschaffen und hebt sich von anderen Standard-Festivals ab. Das ist wohl auch der Grund, warum es den Veranstaltern in diesem Jahr gelungen war, ein solch gigantisches Line-up auf die Bühne zu zaubern. „Wenn man die Künstler buchen will, muss man mit seinem Konzept überzeugen“, so Lorenz Schmid. „Wir als kleines Festival könnten finanziell niemals mit den Großen mithalten, Geld spielt hier nicht die Rolle. Die Agentur möchte eine gut ablaufende Organisation und will den Künstler in ‚sicheren Händen‘ wissen.“ Mit diesem Fingerspitzengefühl schafften die Veranstalter es, mit Paul Kalkbrenner Deutschlands bekanntesten DJ – der in diesem Jahr wohlgemerkt nur auf drei Festivals spielte – oder die britische Band Rudimental, die sich beim Glastonbury Festival die große Bühne mit Coldplay und Adele teilte, für Utopia Island zu gewinnen.
Und die waren redlich begeistert vom Festival: Die Band Deichkind lobte Utopia Island als liebevolles, nettes Festival, das nicht von den Massen überlaufen ist und auch Kalkbrenner wusste die „perfekte Organisation“ zu schätzen. Auch wenn sich das Festival generell der elektronischen Musik widmet, wollen die Veranstalter weiter ihrem Maßstab folgen und ein abwechslungsreiches Line-up, wie nun geschehen mit Lena oder Rudimental, zusammenstellen. „Ich denke, das zeichnet uns aus, es soll nicht immer dasselbe sein. Auf einer Insel hat ja auch jeder einen etwas anderen Musikgeschmack“, so Schmid.
Über die Zusammenarbeit mit der Stadt Moosburg, Polizei, Feuerwehr, BRK und Wasserwacht kann Schmid nur Positives berichten: „Hier herrscht gegenseitiges Vertrauen, wir haben mittlerweile eine sehr gute Organisationsqualität erreicht.“ So soll es auch weiter gehen, wenn Utopia Island im nächsten Jahr vom 17. bis 19. August 2017 seinen fünften Geburtstag am Aquapark feiert. Dann will das Utopiateam den nächsten Schritt gehen, alles noch besser machen und optimieren.

DSC_0456
Hier wurde von Donnerstag bis Samstag drei Tage lang gefeiert. Nun verwandelt sich die „Welt von Utopia“ langsam wieder in den Aquapark.

„Eine utopische Welt“

Ein harter Kern aus freiwilligen Helfern macht das Utopia Island Festival zu dem, was es ist

DSC_0420

Dass sich Utopia Island durch sein einzigartiges Flair von anderen Festivals in Bayern und Deutschland abhebt, liegt vor allem an den freiwilligen und kreativen Helfern, die hinter dem Namen „Utopia“ stehen. Durch die ausgefallene, selbst gemachte Dekoration verleihen sie dem Festival den Stempel „Selfmade“ und machen es zu einem sympathischen Ort, an dem man verweilen möchte.
„Was machen wir mit der Seaside?“, fragt Lena in die Runde. Ein genauer Plan steht noch nicht fest. Ein paar Leute vom Team machen gerade Mittag, es gibt Schnitzelsemmeln und Spezi. Luft holen, durchatmen, ein bisschen im Schatten abkühlen. Dann geht es wieder weiter, draußen in der sonnigen Hitze. Es ist Montag. Am Donnerstag beginnt das Festival, dann muss alles stehen. Hektik, Stress? Keine Spur. Im Backstagezelt, in dem Gerüste, Kabel und Kisten noch verstreut herumliegen, herrscht eine lockere Atmosphäre.
„Tobi hatte eine gute Idee für die Seaside, wir könnten einen Steg am Wasser bauen“, sagt einer. „Du weißt aber schon, dass wir am Donnerstag aufmachen, oder?“, antwortet Lena – halb ernst gemeint, halb lächelnd. Ideen werden gesammelt und ausgetauscht, es wird diskutiert – was könnte gut aussehen? Eins ist klar: Es muss einzigartig, besonders sein. Es muss zu „Utopia“ passen.

DSC_0397
Am Wochenende geht das Elektrofestival in die vierte Runde. Lastwagen, Bagger und viele Helfer lassen seit vergangener Woche die Welt von Utopia Island entstehen. Schritt für Schritt verwandelt sich der Aquapark so vom normalen Badeweiher zu einer Trauminsel mit vier verschiedenen Musikbühnen, an denen am Wochenende über 10 000 Menschen feiern werden. Tanzen zum Beat von Paul Kalkbrenner, Mitsingen bei Liedern von „Deichkind“ und Lena. Oder einfach nur die Seele am Weiher baumeln lassen und eine gute Zeit mit Freunden verbringen. Bis dahin aber gibt es fürs Aufbauteam, insbesondere für das Dekoteam, noch einiges zu tun. Denn Utopia wäre nicht Utopia ohne diese gewissen Details. Die Details, die das Flair von Utopia Island ausmachen. Das Flair, das Jahr für Jahr immer mehr Musikbegeisterte an den See lockt.
Das Brainstorming geht weiter. Die Jungs vom Handwerkerteam fragen Lena, wie sie ihre Wolken aufhängen möchte. Geplant sind blau und pink besprühte Styroporwolken, zusammen mit alten Schallplatten an Girlanden. Chris, einer der Jungs, zeichnet etwas mit Bleistift auf den Biertisch: „So in etwa, überkreuzt, könntest du sie doch aufhängen“, schlägt er vor. „Ham mia eigentlich koa Papier?“, witzelt Lena von der anderen Seite. So geht es immer hin und her, wie im Ping Pong. Auf einmal kommt Vroni, auch eine Dekodame, mit lauter runden Holzplatten an. „Bitte schmeißt die nicht weg! Irgendwas will ich daraus noch machen.“ An Ideen mangelt es ja nicht.

DSC_0425
„Wir arbeiten uns immer von außen nach innen“, erklärt Basti, Kopf des Dekoteams. Sobald die groben Umrisse wie das große Zirkuszelt, der Campingplatz, die Bodenplatten und Bühnen stehen, können sich die Dekofeen an die Details machen. Das Motto „Viele Hände, schnelles Ende“ gehört für Chris dabei dazu: „Der Arbeitstag für uns hat eigentlich 24 Stunden.“ Vor allem kurz vor Festivalbeginn legen viele Helfer die ein oder andere Nachtschicht ein.
Kurzes Kopfschütteln, und trotzdem lockeres Lachen dann, als Lena erfährt, dass ihre DJ-Schilder abgesägt wurden. Auf Holzbrettern hatte sie im Vorhinein aufwendig die Namen der Künstler mit deren Auftrittszeiten aufgemalt, welche dann vor den einzelnen Bühnen platziert werden. Nun hat einer „aus Versehen“ die Uhrzeiten abmontiert. Lena lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. „Sowas passiert doch jedes Mal – dann müssen wir eben improvisieren“, scherzt sie.
Hinter dem Namen „Utopia Island“ steht ein harter Kern von rund 30 freiwilligen Helfern. Die meisten kommen aus dem Raum Freising und gehen eigentlich einem anderen Beruf nach. Extra für die Vorbereitungen zum Festival nehmen sie sich ein oder zwei Wochen Urlaub. Um die Deko kümmern sich etwa zehn Leute. Übers Jahr verteilt macht jeder immer „ein bisschen was“, man sammelt Ideen, probiert etwas Neues aus. Etwa zehn Tage vorm Festival geht es in die heiße Phase, da packt dann jeder mit an. „Bei der Gestaltung wird uns freie Hand gelassen. Wenn wir uns etwas ausdenken, muss nur überprüft werden, ob Budget und Sicherheit passen“, erzählt Lena. Wichtig ist dabei immer, dass die Idee kreativ und ausgefallen ist. Denn genau das macht das besondere Flair von Utopia aus. „Wir bauen nicht einfach nur LED-Wände auf, wie es bei anderen Festivals üblich ist“, so Lena. „Bei uns werden die Sachen mit Liebe selbst gemacht, da steckt Herz drin!“ Sinnbildlich für das Flair und die Liebe zum Detail stehen so die meist aus Holz selbst gebauten Mülleimer, Schilder, Liegen – oder ganz neu: die Riesenschaukel. „Es ist schön, so etwas auf die Füße zu stellen und zu sehen, wie die Utopiawelt von Tag zu Tag langsam entsteht. Ich glaube, das ist der Grund, warum die Helfer hier so begeistert sind und freiwillig so viel leisten“, sagt Lena.

DSC_0404
„Schon beim Einchecken auf der Insel werden die Gäste auf Utopia Island mit der liebevollen und familiär gestalteten Dekoration willkommen geheißen, was sofort für eine friedvolle und harmonische Stimmung auf dem Festival sorgt und die Besucher für drei Tage in eine ,Glocke der Unbeschwertheit‘ tauchen lässt“, sagen die Veranstalter Lorenz Schmid und Tom Sellmeir. Genau das sei auch der Grund, warum es während des Festivals noch nie zu größeren Problemen gekommen sei, meint Sellmeir. „Es wurde nie etwas geklaut oder beschädigt, das hat uns wirklich erstaunt. Die Gäste respektieren sich gegenseitig und gehen friedlich miteinander um.“ Bei Bereichen wie der beliebten Sitzecke mit einem Holzklavier, auf dem eine Gitarre festgeschraubt ist, habe man beispielsweise erwartet, dass solche Gegenstände sofort weg seien. „Die Gitarre lag am Ende des Festivals aber immer noch genau so da wie am Anfang“, erzählt Sellmeir.

Nun geht es wieder raus und ran an die Arbeit. Lena beginnt ihre Styroporwolken mit Farbe zu besprühen, Vroni und Amelie suchen die Wegweis-Schilder zusammen. Dann geht es ab zum Montieren. Durch das Gelände führt ein kurviger Kiesweg mit großen, hohen Holzpfosten und pinken Utopia-Wimpeln an Seilen befestigt. Links und rechts befinden sich die Musikbühnen: ganz vorne links direkt am See die Seaside-Stage, in der Mitte das große Aura-Zirkuszelt, rechts hinten die Mainstage-Bühne und der Terra-Dome. Diese werden mit den vier Elementzeichen Wasser (Tropfen), Luft (Wolke), Feuer (Flamme) und Erde (Berge) ausgeschildert.

DSC_0399
Immer wieder kommen auch Schaulustige trotz Absperrung durchs Wasser ans Festivalgelände und wollen sehen, was denn da gewerkelt wird. Beliebt ist dabei freilich die große neue Holzschaukel – und die wird gleich mal ausprobiert. Trotzdem müssen die Helfer die Badegäste immer aufs Neue vom Platz scheuchen. Schließlich sollen die neuen „Utopia-Accessoires“ ja eine Überraschung für den Festivalstart sein.


Beim Festival selbst haben die Helfer auch keine Ruhe und sind ständig auf Achse: „Kaputtes muss repariert werden, irgendwo wird man immer gebraucht“, sagt Lena. Als Helfer erlebt man das Festival eben auf eine ganz andere Art und Weise. „Im Backstagebereich herrscht immer eine gute, lockere Stimmung zwischen Helfern und Künstlern“, sagt die 25-Jährige. „Wir haben zum Beispiel jedes Mal Tischtennisplatten aufgestellt, das finden die meisten total klasse.“ Vom Backstagebereich haben auch die Mädels aus der Küche, die das Essen für Helferteam und Künstler zubereiten, einige Anekdoten auf Lager: „Der KWABS letztes Jahr war total der Süße, nett und unkompliziert“ oder „Vor zwei Jahren ist Eva Padberg in die Küche gekommen, obwohl an der Tür ganz klar steht ,Zutritt verboten‘. Kathrin hat dann sofort laut ,RAUS‘ geschrien, ohne zu wissen, wer das eben war.“

DSC_0423
Seinen Ursprung findet Utopia Island im Vorgänger-Festival „Havana Nights“, das bis 2011 jährlich am Sportplatz in Haag stattfand. Schon damals war es unter dem Motto „Feel the Difference“ das beliebteste Festival im Landkreis und erreichte von Jahr zu Jahr größeren Zuspruch. So konnte man zu dieser Zeit bereits mit DJ-Headlinern wie Tom Craft, Fritz Kalkbrenner oder Coco Fay aufwarten. Irgendwann hatte man in Haag dann jedoch ein Platzproblem, das Festival wuchs, die Kapazitäten der Gemeinde Haag waren allerdings ausgereizt. Zudem konnte man das Festival in der Größenordnung nicht mehr als Verein durch den VfR Haag ausführen. Aus diesen Umständen heraus wurde schließlich die Klangfeld GmbH gegründet und Havana Nights 2011 ein letztes Mal in Haag abgehalten.
Lang wurde nach einer neuen Festival-Location gesucht, bis man mit dem Aquapark in Moosburg als idealem Austragungsort fündig wurde. 2013 wagte das alte Orgateam von Havana Nights (jetzt Klangfeld) dann den Neuanfang mit der Erstauflage von Utopia Island. „Wir fanden, dass der alte Name ,Havana Nights‘ austauschbar ist, und haben lange nach einem neuen gegrübelt“, erzählt Tom Sellmeir. „Irgendwann ist dann die Idee der utopischen Insel von der Geschichte nach Thomas Morus ins Rollen gekommen.“ In dieser strandet ein Seemann auf einer Insel, auf der es keinen Streit, keine Gewalt und keinen Krieg – also totalen Frieden – gibt. Als der Seemann zurückkehrt und von der Insel erzählt, halten ihn die Leute für verrückt und erklären solch eine Insel für „utopisch“.
Auf dem Festival „Utopia Island“ soll diese Utopie zur Realität werden, die Veranstalter sind dem Motto „We Are One“ treu geblieben. Friedlich und harmonisch soll es auch dieses Jahr zugehen, wenn wieder Gäste aus Frankreich, Italien, Holland, Irland, England, Österreich, Ungarn und natürlich Deutschland an den See reisen und eintauchen in die utopische Welt voller Glück, Tanz und Musik.

DSC_0431

„Kurzurlaub auf der Insel“

In weniger als zwei Wochen startet das Utopia Island Festival am Aquapark

media.media.9a5c5f4d-6da5-4883-ad4f-34947d34c185.original1024
„Bei Utopia Island geht es um mehr als nur Musik“, sagt Veranstalter Tom Sellmeir. Mit dem Aquapark bietet das Festival auch Urlaubsfeeling und eine Auszeit vom Alltag.         (Foto: Klangfeld)

Das Utopia Island Festival bei Moosburg steht vor der Tür: In zwei Wochen verwandelt sich das Gelände des Aquaparks wieder in eine Trauminsel mit fünf verschiedenen Musikbühnen, die Urlaubsfeeling und Party verbindet. Hier findet ihr alle wichtigen Informationen und Fragen zum Festival.

Das Elektrofestival Utopia Island geht in die vierte Runde und fährt in diesem Jahr mit hochkarätigen Namen wie Paul Kalkbrenner, Deichkind, Martin Solveig, Rudimental oder Lena auf – um nur einige zu nennen. Längst ist das Festival nicht mehr vom Veranstaltungskalender Moosburgs sowie der ganzen Umgebung wegzudenken und hat seinen Bekanntheitsradius bereits bis ins Ausland katapultiert. Musikfans aus Köln, München, Berlin, Regensburg – aber auch aus Frankreich, England, Holland oder Österreich nehmen die Reise auf sich, um am Aquapark drei Tage „Kurzurlaub“ zu machen, abzuschalten und die Musik sowie den einzigartigen Flair auf der „Insel“ zu genießen. Was ihr bei eurer Auszeit auf Utopia Island beachten müsst, haben wir hier für euch notiert.

Öffnungszeiten und Einlass

Utopia Island findet vom 18. bis 20. August statt. Der Campingplatz ist durchgehend von Donnerstag, 12 Uhr, bis Sonntag, 14 Uhr, geöffnet. Das Festivalgelände öffnet am Freitag und Samstag jeweils um 12 Uhr, am Donnerstag für die „PreParty“ bereits ab 17.30 Uhr. Das Baden im See ist während der Öffnungszeiten bis 20 Uhr möglich, danach wird der See aus Sicherheitsgründen für den Badebetrieb gesperrt. Der Einlass zum Festival ist ohne Ausnahme ab 18 Jahren. Für die Einlasskontrolle muss der Ausweis vorgelegt werden.

Anfahrt und Shuttlebus

Mit dem Auto: Die Adresse lautet Sempt 20, 85368 Moosburg. Ab der Autobahnausfahrt von A92 der Beschilderung und nicht dem Navi folgen. Kostenlose Parkplätze gibt es in der Nähe des Festival- und Campinggeländes. Mit dem Zug: Der Bahnhof Moosburg zählt zum MVV-Gebiet und bietet für Studenten eine günstige Anreisemöglichkeit. Vom Bahnhof Moosburg sowie von Landshut und München aus gibt es zudem einen Festival-Shuttle direkt zum Campingplatz und zum Festival. Mit dem Fahrrad: Stellplätze sind direkt am Festivalzugang eingerichtet.

Camping

Im „Utopia Village“ kann mit normalen Zelten übernachtet werden. Der Einlass ist nur mit einem Campingticket möglich.

Verboten auf dem Campingplatz sind: Fahrzeuge, offenes Feuer, Glas, Stromaggregate, Waffen, Einweg-Grills, jegliche Form von illegalen Drogen, größere Pavillons und Haustiere. Auf dem Festivalgelände gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich mit Essen zu versorgen.

Zudem liegt das Gewerbegebiet Degernpoint mit Versorgungsmärkten in unmittelbarer Nähe. Am Marktplatz des „Utopia Village“ gibt es einen Akkulade-Service. Hier kann man sich mit Ladeakkus für das ganze Wochenende versorgen.

Barrierefreiheit

Auf dem Festivalgelände gibt es breite Eingangsschleusen, behindertengerechte Toiletten und befestigte Böden vor den Bühnen. Besucher, die eine Begleitperson benötigen (und das auch im Behindertenausweis notiert ist), erhalten für die Begleitperson freien Eintritt.

Geld und Bezahlung

Vor Ort gibt es keinen Geldautomaten, ausreichend Bargeld sollte man also mitnehmen. Sollte dieses im Laufe des Festivals dennoch ausgehen, kann im Notfall per EC-Karte am Merchandisingstand Bargeld abgehoben werden. Dies ist jedoch nur während den Öffnungszeiten des Festivalgeländes möglich und mit einer geringen Gebühr verbunden.

Erste Hilfe

Während des gesamten Festivals befinden sich Sanitäter des Bayerischen Roten Kreuzes auf dem Gelände, sowie in der Nähe der Campingplätze, der Weg zu ihnen ist durch Hinweisschilder zu finden. Sicherheitskräfte können auch jederzeit weiterhelfen, wenn ein Sanitäter benötigt wird.

Fundsachen

Wenn etwas vermisst wird, kann man sich während des Festivals an den Infoschalter bei der Abendkasse wenden. Während der Öffnungszeiten sind dort die Fundsachen gelagert. Wird etwas auf dem Festivalgelände oder Campingplatz gefunden, kann dies auch dort abgegeben werden. Nach dem Festival werden sämtliche Fundsachen an das Fundbüro der Stadt Moosburg (Heidemarie Littmann, Telefon 08761 / 68464) übergeben.

Sicherheit

Aufgrund der Terroranschläge in der vergangenen Zeit wird auch bei Utopia Island noch mehr auf die Sicherheit geachtet. „Am Einlass werden wir strenger kontrollieren, es wird auch mehr Personal geben“, informiert Klangfeld-Geschäftsführer Tom Sellmeir. Jutebeutel und Rucksäcke dürfen weiterhin mit aufs Festival genommen werden. „Diese werden ja ohnehin am Eingang auf Getränke und gefährliche Gegenstände überprüft“, so Sellmeir. Auf dem Festivalgelände wird es zudem vermehrt Stichprobenkontrollen geben.

Resttickets

Es gibt noch wenige Resttickets, die man im Internet unter http://www.utopia-island.de/tickets erwerben kann. Der Veranstalter warnt hierbei vorm Ticketkauf von Unbekannten, die ihr E-Ticket im Internet auf Facebook oder über eine Kleinanzeige verkaufen. Die Gefahr einem Betrüger auf den Leim zu gehen, ist nicht gerade unerheblich. Gerade bei Onlinetickets ist nicht klar, ob diese mehrfach im Umlauf sind. Selbst bei Hardtickets besteht noch die Möglichkeit, dass diese nicht bezahlt sind.

Veränderungen und Neues

Utopia Island-Veranstalter Tom Sellmeir versichert: „Dieses Jahr werden die Besucher ein Utopia Island erleben, das es so noch nicht gegeben hat.“ Die Mainstage, die sonst immer im Zentrum des Festivalgeländes platziert war, wandert weiter nach hinten – stattdessen findet dort nun das Zirkuszelt „Aura“ seinen Platz und wird um ein Drittel vergrößert. Auch die Fläche des Festivalgeländes wird erweitert. „Bei Acts wie Deichkind oder Paul Kalkbrenner wird richtig viel los sein – da rechnen wir mit 9.000 bis 10.000 Menschen vor der Mainstage“, so Sellmeir. Der Geschäftsführer von Klangfeld signalisierte weitere Kapazitäten für ein Wachstum. „Langfristig gesehen gibt es noch mehr Platz. Aber wir möchten langsam und konstant wachsen, wir wollen nicht in die Liga von den Major Festivals.“

media.media.c85b1e8d-122b-4615-ac4f-3e172d09f452.original700
Große Namen haben die Veranstalter an Land gezogen: Auf der Mainstage werden dieses Jahr unter anderem Paul Kalkbrenner und Deichkind auftreten. (Foto: Klangfeld)