Utopia lässt sich trotz Regen feiern

15.000 Besucher zur fünften Auflage am Aquapark mit Marteria, Martin Garrix und Co.

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Zum Auftritt der Berliner Hip-Hop-Formation „K.I.Z.“ am Freitagabend war der Bereich vor der Mainstage beim Utopia-Island-Festival voll gefüllt. © Laura Schindler 

Über 15.000 Besucher feierten von Donnerstag bis Sonntag den fünften Geburtstag von Utopia Island am Aquapark. Weltbekannte DJs wie Martin Garrix oder Marshmello und auch Deutschlands wohl derzeit beliebtester Rapper Marteria sowie die Berliner Band „K.I.Z.“ schauten vorbei und lieferten emotionale Auftritte ab. Einziges Manko des Festivalwochenendes war das regnerische Wetter, das den Campingplatz in ein Schlammbad verwandelte.

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Pflichtfototermin am Utopia-Schild.  © Laura Schindler 

Utopia Island wird fünf Jahre alt und alle feiern mit: Egal ob aus Hamburg, Garmisch, Stuttgart oder sogar über die Landesgrenzen hinweg – von überall reisten zahlreiche Festivalfans nach Moosburg, um feinen Elektrosound, Rap und Hip Hop zu hören sowie drei Tage in der Utopia-Blase zu schwelgen. Bereits am Donnerstagvormittag stürmten die ersten Gäste den Campingplatz – lange Wartezeiten am Ticketschalter und bei den Sicherheitskontrollen waren vorprogrammiert.

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Lange Wartezeiten beim Einlass zur fünften Auflage von Utopia Island. © Laura Schindler 

Als große Neuheit auf der Insel wurde das Cashless-System eingeführt, bargeldloses Bezahlen durch einen RFID-Chip, überall auf dem Festivalgelände. Damit verbunden mussten die Besucher ihren Chip bei jedem Einlass aufs Neue scannen lassen. Mehr Sicherheit auf dem Gelände und geringere Wartezeiten an Verkaufsbuden versprachen die Veranstalter, dies traf in den allermeisten Fällen auch zu.

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Neu auf Utopia Island: Das Cashless-System mit RFID-Chip am Festivalbändchen, das jedes Mal bei Einlasskontrollen aufs Neue gescannt werden musste. © Laura Schindler 

Am späten Donnerstagnachmittag feuerte André Dancekowski dann im Aura-Zelt – sicher vor fiesem Regen und Wind – den Startschuss für die fünfte Auflage von Utopia Island ab. Es ging weiter mit Falko Niestolik und schließlich: Sam Feldt. Den international gefeierten, niederländischen DJ haben wir nach seinem Auftritt zum Interview in der Backstage-Area getroffen. Den krönenden Abschluss am Donnerstag bildeten „Drunken Masters“ und „Netsky“.

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Schnappschuss mit Festivalgästen, bevor es zum Auftritt von Marteria auf die Mainstage ging.    © Laura Schindler 

 

In der Zwischenzeit, nach heftigen und andauernden Regenfällen, hatte sich der Campingplatz in eine Schlammwiese verwandelt, auf der man ohne Gummistiefel nicht mehr durchkam und verloren war. Bedauert wurde von vielen Festivalgästen, dass es kein richtiges Camping Village mit ausgelegtem Boden an der Campingplatz-Wiese selbst gab wie im vergangenen Jahr. Da das eigentliche Camping Village laut Pressesprecher Leonhard Mandl auf die gegenüberliegende Straßenseite mit befestigtem Untergrund verlegt wurde, war im Vorhinein nicht geplant, die Wege und den Eingang zum Campingplatz mit Stroh, Kies, Platten, Hackschnitzel oder Ähnlichem auszulegen.

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So matschig war es heuer auf dem Utopia Island Festival…    © Laura Schindler 

Hier geht der Daumen im Punkt Organisation leider runter, denn auch kurzfristig konnte keine Lösung mehr gefunden werden, die die weiten Wege durch den Matsch vom Campingplatz zum Festivalgelände oder Parkplatz erleichtert hätte. Positiver Nebeneffekt für die umliegenden Schuhgeschäfte und Baumärkte: Gummistiefel in den Größen 38 bis 46 waren in kürzester Zeit ausverkauft. Schade war zudem, dass der Campingplatz kein markantes Zentrum mit Musik und Verkaufsständen mehr hatte, die Dekoration und Liebe zum Detail der vergangenen Jahre ging hier verloren.

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Die trotz Regenwetter und Wind wunderschöne Festivalavenue von Utopia Island.  © Laura Schindler 

Man merkt, dass die Insel wächst: Zwar kommen jedes Jahr noch bekanntere Künstler zum Utopia-Island-Festival, dafür gibt es mit jedem Mal auch etwas von seinem besonderen Flair der ersten Jahre ab. Die Ticketpreise werden höher, die Insel wird voller, der Campingplatz gleicht teilweise einer Massenabfertigung. Durch den Umzug der Seaside-Stage ans linke Ufer wurde immerhin das Festivalgelände ein wenig erweitert, wodurch sich die Menschenmassen besser verteilten als noch im vergangenen Jahr.

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Die Festivalgäste ließen sich ihre Laune vom Regen nicht verderben. © Laura Schindler 

Absoluter Höhepunkt waren natürlich die Auftritte der Headliner Marteria, Martin Garrix, „K.I.Z.“ und „Marshmello“. Aber auch Tinie Tempah und Sam Feldt heizten den Festivalbesuchern ordentlich ein. Die beste Bühnenpräsenz zeigte jedoch mit Abstand der Rapper Marteria: Nach dem Motto „Das ist ein Marteria-Konzert!“ riss er sich das T-Shirt vom Leib, schmiss es in die Menge und hunderte Fans in der Masse taten es ihm gleich und sangen seine Songs. Obwohl er bereits einmal fallen gelassen wurde, ließ er sich erneut in der Menge treiben und von seinen Fans auf Händen tragen. Er war derjenige, der seinem Publikum am nächsten war und wusste, dieses mitzureißen.

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Deutschlands derzeit wohl beliebtester Rapper Marteria feuerte am Samstagabend auf dem Utopia-Island-Festival die mit Abstand beste Bühnenshow ab. © Laura Schindler 

Die Veranstalter sahen das ähnlich: „Highlights waren die energiegeladenen Auftritte von Marteria und Martin Garrix mit schönem und auf die Musik abgestimmtem Feuerwerk“, sagte Leonhard Mandl. „Außerdem schön waren die großen Augen von den vier Hamburgern, die ein Meet-and-Greet mit ,ATB‘ gewonnen haben. Die vier haben ein Interview durchgeführt, als wären sie die wahrsten Profis, und ,ATB‘ durchaus mit der ein oder anderen ungewöhnlichen Frage herausgefordert.“ Das Fazit der Veranstalter um Lorenz Schmid und Thomas Sellmeir fällt damit wieder positiv aus: „Vor allem, weil sich die Gäste, Künstler und Helfer nicht vom Wetter entmutigen haben lassen und für ein schönes Geburtstagsfest gesorgt haben“, erklärt Mandl.

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Weltstar Martin Garrix zu Gast in Moosburg! © Laura Schindler 

In etwa einer Woche sollte man einen Teilabschnitt des Aquaparks wieder zum Baden nutzen können. Das gesamte Areal soll laut Mandl auch nach gewisser Bodenaufbereitung nach und nach freigegeben werden: „Das dauert etwas länger. Manche Bereiche wurden stärker beansprucht als andere.“

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Der Aquapark bietet auch bei Regen die perfekte Kulisse für das Festival.  © Laura Schindler

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